Alles beginnt mit einem Samenkorn und etwas Erde.

Es gibt wenig, was dich das Frühlingserwachen besser erleben lässt, als deinen eigenen Pflanzen beim Wachsen zuzusehen.

Hier geben wir dir ein paar Tipps, wie die Anzucht gelingt und du das Beste aus deinen Samen und Jungpflanzen holen kannst. Viel Spaß beim Garteln und mit deinem zukünftigen Blütenmeer.

  • Vorziehen oder Direktsäen?

    Du kannst deine Schnittblumen in Töpfen vorziehen und nach den letzten Frösten abhärten und auspflanzen. Dazu brauchst du kleine Töpfe oder Anzuchtschalen, Erdballenpressen oder selbstgedrehte Töpfe aus Zeitungspapier und Bio-Anzuchterde.

    Vorziehen empfehlen wir für die meisten Schnittblumen. Einige wenige mögen gar nicht gern verpflanzt werden da hast du mehr Erfolg, wenn du sie direkt säst (z.B. Färberdistel).

  • Wann ist der richtige Zeitpunkt?

    Auch wenn es schon in den Fingern kribbelt und du nicht erwarten kannst, deine eigenen Pflänzchen zu ziehen:

    Die meisten Pflanzen kannst du 6-8 Wochen vor dem letzten Frost säen, dann sind sie groß genug, um nach den Eisheiligen nach draußen zu übersiedeln. Das heißt: Mitte März ist bald genug!

    Ein paar Pflanzen sind Coolflowers, die kannst du -musst du aber nicht - schon im Herbst ansäen und sie kühl überwintern. (zb. Löwenmäulchen, Jungfer im Grünen, einjähriger Rittersporn, Duftwicke usw.)

  • Ab in die Erde

    Verteile die Anzuchterde in der Schale, drücke sie fest und befeuchte sie ausreichend. Streue die Samen auf die feine Erde und bedecke sie ungefähr in Samenkorn-Stärke mit Erde.

    Manche Schnittblumen sind Lichtkeimer die bedeckst du gar nicht mit Erde (z.B. Löwenmäulchen, Mohn, Amaranth, Strohblume, Statitzen).

    Beschriften nicht vergessen!

    Eine transparente Abdeckung (Zimmergewächshaus oder Frischhaltesackerl drüber legen) hilft, die Feuchtigkeit konstant zu halten.

    Und ab jetzt: Keimen lassen, feucht halten, Abdeckung regelmäßig lüften (gegen Schimmel; bzw. ganz weglassen sobald 80% der Pflänzchen gekeimt sind) und – ganz wichtig – Vorfreude spüren!

  • Wohin damit?

    Die meisten Blumen keimen bei ungefähr 20 Grad Celsius. Die ersten paar Tage kannst du die Anzuchtschalen ins Wohnzimmer stellen, wenn du die Wurzeln aus den Samen ragen siehst, sofort aufs Fensterbrett – jetzt geht´s ans Licht!

    Die Wintersonne ist leider nicht stark genug und viel zu kurz da. Das ist nicht nur für unser Gemüt schlecht – junge Keime sind lichthungrig und strecken sich danach – sie werden lang, dünn und schwach.

    Was hilft? Du kannst in Pflanzenleuchten investieren oder du baust dir aus einem Karton und Alufolie einen „Spiegel“, der das Sonnenlicht verstärkt.
    Noch ein Tipp: Junge Pflanzerl kühler stellen dann wachsen sie nicht mehr so schnell, aber werden umso kräftiger.

    Achja: regelmäßig gießen nicht vergessen!

  • und dann?

    Spätestens, wenn die Blumenbabies zwei echte Blattpaare haben (also die Keimblätter und dann noch 2 Blattpaare), solltest du sie pikieren – also auseinander setzen. Setz sie einzeln in kleine Töpfe in gute Bio-Blumenerde, denn spätestens jetzt bietet die Anzuchterde zu wenig Nährstoffe für die jungen Pflanzerl.

    Sind die Pflanzerl groß genug (ca. 5cm hoch und kräftig mit mehreren Blättern) dann gewöhne sie langsam an einer geschützten Hausmauer oder in einem Frühbeet an das Wetter in der freien Natur. Lass sie Schritt für schritt echtes Sonnenlicht und etwas Wind spüren. So bekommst du kräftige, abgehörtete Pflanzen und eine reiche Blüte.

  • Endlich raus!

    Auch wenn es im April schon frühlingshaft schön und warm ist: Erst ab Mitte Mai, nach der Frostgefahr, können die Pflanzen ungeschützt draußen wachsen.

    Also: wieder einmal geduldig bleiben und gut aufpassen. Auspflanzen an einem bewölkten Tag oder spätnachmittags, sonst ist die Sonne zu stark für die Blätter. Bereite die Erde gut vor (locker und Beikrautfrei), achte auf ausreichend Pflanzabstände und wässere die Pflanzerl gut, damit die Wurzeln schnell den Weg in den Boden finden.

    Die meisten Blumenpflanzen sind recht robust und wüchsig. Gießen, wenn´s sein muss, eventuell stützen, wenn die Pflanzen hoch wachsen. Jetzt dauert es nicht mehr lange, bis du die ersten Knospen entdecken kannst – viel Freude mit deinem Blütenmeer!